Witzeseite und Weisheiten beim Bogenschießen
Schlägt die Sehne an die Jacke, wird der Schuss so richtig Kacke. Sehne am Arm ist nicht gesund, das tut erst weh und wird dann bunt. Bogenschießen ist wie Fahrradfahren - wenn mans kann, kommen die Stützräder ab ;) ;) Schießt Du schon, oder schraubst Du noch? Der Bogen geht solange in den Parcour bis er bricht... Das Problem befindet sich immer hinter der Sehne!
Ich konnte heute nix treffen - habe ne Sehnenschatten-Entzündung Vor der Scheibe waren plötzlich auftretende Fallwinde....... Mein Bogen hat Arthrose! Mein Trainer meinte, ich soll mich heute aus taktischen Gründen schonen! Habt ihr auch den Fallschirmspringer über der Scheibe gesehen? Ich habe heute aus Versehen meine Lesebrille aufgesetzt. Irgendwie steht die Scheibe heute höher, ich muß dauernd am Visier stellen. Habe vergessen, die Erdrotation mit einzuberechnen. Meine Pfeile haben Goldfieber! Mein Klicker ist zu leise. Die Rasenmäherstreifen sind schräg zur Scheibe. Auf dem Platz herrscht ein ungünstiges Magnetfeld. Mein Pfeil springt immer auf den Berger-Button! Ich glaube, ich habe auf einer Wasserader gestanden. Als das Gold vorbeikam, habe ich sofort losgelassen - aber es war zu schnell. Mein Nachbar redet mich dauernd blöd an! Der Pfeil ist krumm und ich habe es nicht bemerkt. Ich schieße sonst viel besser als heute. Bei den vielen 3D-Tieren bekomme ich immer so entsetzlich Hunger. Mein Trainer versteht mich einfach nicht. Das Licht ist aber plötzlich viel schlechter geworden. So ein Turnier wäre ja ganz schön, wenn nur nicht die ganze Schießerei wäre.
Es schlug ein Herz geschwind Der Himmel war getauft mit Licht Auf dem Hügel warmer Wind Und ein Mann mit bester Sicht Er hatte einen trefflich Bogen Aus schönem Ebenholz Weit die Pfeile flogen Jedoch vorbei am Jägerstolz Der Bogen war zu plump Seine Zierde Glätte Nur ein armer Lump Wär froh, wenn er ihn hätte Des Künstlers beste Bilder Sollt man in den Bogen schnitzen Einmal sanft, einmal wilder Aufregend sollt das Kunstwerk blitzen Eine Jagd, wie keiner sie gesehen Wurde nun geschnitzt Zu diesem Manne werden sie gehen Wo Stolz auf hoher Zierde sitzt Solch schöner Bogen Kam bisher noch nie ans Licht Doch zum ersten Mal gezogen Da fliegt kein Pfeil, der Bogen bricht © Detlef Maischak, 1976 Aus der Sammlung Schicksal und Leben
Ein Bogenschütze, ein ganz Neuer, fing an mit Trainer und Betreuer, ließ sich erklären Pfeil und Bogen, wie er gehalten und gezogen, wie man ankert, wie man zielt und wie man mit den Muskeln spielt. Er begann beim ersten Üben schon den Bogensport zu lieben, wie man mit Kraft und Eleganz, zwar noch mit großer Toleranz, aber doch mit sehr viel Spaß, schoss Pfeil für Pfeil ins grüne Gras. Und schon bald nach kurzer Zeit, traf er zu seiner großen Freud ab und zu einmal die Scheibe. Da lachte selbst das Herz im Leibe und war glücklich schon dabei, traf er die Eins, die Zwei, die Drei. Froh streichelte er sein Visier, als er traf die erste Vier. Doch dabei war es nicht geblieben, er traf die Fünf, die Sechs, die Sieben. Ich hör noch heute, wie er lacht, als er traf die erste Acht. Auf einmal war es dann geschehn, da traf er mitten in die Zehn. Mit diesem Schuss war es vollkommen, was er sich alles vorgenommen, was er im Innern stets gewollt: Einmal zu treffen auch das Gold. Er war vor Glück ganz wie besoffen, hat er doch die Zehn getroffen. Konnt er sich jetzt doch auch vergleichen, mit Meistern und was die erreichen. Denn diese, das war einzusehn, trafen auch nur in die Zehn. Und alles freute sich und lachte, derweil er Zukunftspläne machte; Endlich vorbei die Zeit des Lernen, jetzt auf die Jagd nach Fita-Sternen, nach Meistertiteln und Pokalen, nur noch in Lob und Ruhm sich aalen. Doch der Ärmste übersah, was dabei mit ihm geschah: Der Pfeil, der ins Zentrum traf, versetzte ihn in einen Schlaf, in dem er träumt - ach wie schön: Von nun an nur noch in die Zehn. So griff er gierig hin zum Köcher, sah im Gold schon viele Löcher, vernahm schon innerlich ein Lob, als er seinen Bogen hob, wie gut er doch - mit einem Wort - ein Meister schon im Bogensport. Und während er dies alles träumte, vor lauter Stolz fast überschäumte, war der Bogen schon gespannt, die Scheibe im Visier erkannt, aus dem Klicker schnell gezogen, der nächste Pfeil schon abgefolgen. Doch dieser Pfeil traf voller Schmerz, mitten in sein Frohes Herz. "Das kann doch nicht möglich sein: Keine Zehn? Nur eine Neun?!" Er schimpfte, fluchte, raste tobte, obwohl sein Trainer ihn noch lobte. Anstatt wie früher sich zu freun, wenn er mal traf im Gelb die Neun, schoss er vor Wut ganz aufgebracht, den nächsten Pfeil nur in die Acht. Und es brach die Welt entzwei, schoss er zuletzt sogar vorbei. Unbeherrscht fuhr er sodann seine Nachbarschützen an, verfluchte nun den Bogensport, warf wutentbrannt den Bogen fort und gab dem Trainer voller Zorn die Schuld dafür, dass er verlorn. Diesem wurde darauf klar, dass der Pfeil vergiftet war, mit dem er traf zuerst die Mitte, und er äußerte die Bitte, dass sein Schütze erst begreife, wie ein Schütze langsam reife. Und er half ihm überwinden, zu sich selbst zurück zu finden. Als der Groll verklungen war, begann der Schütze - nicht als Star, den Bogen und den Sport zu lieben, traf er zunächst auch nur die Sieben. So übte, wie er einst begonnen, nun ruhig, gelassen und besonnen, und hatte bald ganz ungezwungen, manchen Wettkampfsieg errungen. Und wenn er mal verloren hat, blieb er doch stets ein Kamerad. Moral: Mit Deinem ersten Zehner meist, triffst Du zunächst nur Deinen Geist. Lass ihn von seinen Gift nicht trüben, ruhig und besonnen weiter üben! Willst Ernst mit Deinen Traum Du machen, dann musst Du erst einmal erwachen.